Drei gute Nachrichten, die es im November 2022 verdient hätten, auf den Titelseiten zu stehen.

Jeden Tag erreichen uns Nachrichten, die sich schon morgens negativ auf die Stimmung auswirken können. Dabei ereignen sich täglich, überall auf der Welt wunderschöne Begebenheiten, die uns zeigen, wie bunt und facettenreich das Leben ist. In diesem Artikel möchte ich die guten Nachrichten einfangen, die mir ein Lächeln gezaubert haben und die es im November 2022 verdient hätten als Schlagzeile auf den Titelseiten zu stehen.
„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.“
Christian Morgenstern
Nachricht eins
Gute Nachrichten aus Osnabrück
Theater Osnabrück erfüllt 24 Wünsche
Das Theater Osnabrück wird in der Adventzeit zum Wunscherfüller. Vom 1. bis zum 24. Dezember erfüllen alle KollegenInnen, die vor und hinter der Bühne arbeiten jeweils einen Wunsch. Mitmachen können Einzelpersonen, Einrichtungen und Initiativen.
Das Theater Osnabrück plant in diesem Jahr einen besonderen Adventskalender. Vom 1. bis zum 24. Dezember erfüllt das Kollegium jeden Tag einen Wunsch.
Wünsche für Menschen, die sonst nicht bedacht werden
„Wir suchen Wünsche aus für Menschen oder Einrichtungen, die sonst nicht bedacht werden.“, erklärt Intendant Ulrich Mokrusch. „Wünsche, die wir im Zeitraum von zwei bis drei Stunden umsetzen können.“ Von einer kaputten Rutsche im Kindergarten bis hin zu einem Adventssingen- der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
„Es geht uns um Wohltätigkeitsarbeit“
„Es geht uns um Wohltätigkeitsarbeit.“, erläutert Tobias Fritzsche, Leiter für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit beim Theater Osnabrück. „Das Theater ist ja mit Maske und den Bühnenbildern in gewisser Weise auch ein Handwerksbetrieb.“ Nun wolle man diese Fähigkeiten nutzen, um Wünsche zu erfüllen. Das gesamte Theater- Kollegium samt Bühnentechnik, Orchester, Schreinerei oder Schneiderei komme mit ihren Fähigkeiten zum Einsatz. „Ob es etwas Persönliches oder in einer Gruppe ist, spielt keine Rolle.“, so Fritzsche.
Wünsche einreichen: So geht`s
Wünsche können unter advent@theater-osnabrueck.de oder telefonisch unter 0541/ 7600-306 eingereicht werden. Aus den eingereichten Wünschen sucht das Theater 24 aus und erfüllt, was es kann.
Nachricht zwei
Gute Nachrichten aus dem Reich der Tiere (H3)
Gartenschläfer zum Tier des Jahres 2023 gewählt
„Jedes Lebewesen ist wertvoll und jedes Leben ist es wert, beschützt zu werden. Auch das Kleinste und unscheinbarste.“ Klaus Albers
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Gartenschläfer zum Tier des Jahres 2023 gewählt. Mit dem Titel möchte die Stiftung auf bedrohte Arten aufmerksam machen und so zu ihrem Schutz beitragen.
Der Gartenschläfer ist ein eher unbekanntes Familienmitglied der Bilche, zu denen auch der Siebenschläfer, die Haselmaus und der sehr seltene Baumschläfer gehören. Einst in vielen Landesteilen verbreitet, steht das Nagetier inzwischen als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste Deutschlands. Mit dem Titel „Tier des Jahres“ möchte die Stiftung auf diese faszinierende und bedrohte Art aufmerksam machen, um so zu ihrem Schutz beizutragen.
Langer Schwanz, große Ohren und Zorro- Maske
Langer Schwanz, große Ohren und „Zorro- Maske“ – das sind die drei charakteristischsten Merkmale des 12 bis 17 Zentimeter kleinen Pelzträgers. Gartenschläfer sind geschickte Kletterer, die in Hecken, Sträuchern und auf Bäumen nach Nahrung suchen. Der 10 bis 14 Zentimeter lange Schwanz hilft ihnen dabei, das Gleichgewicht zu halten und sich an Ästen und Zweigen festzuhalten. Darüber hinaus sind die kleinen Nager Winterschläfer und Allesfresser.
Schlummert in Parks und Gärten
Anders als der Name vermuten lässt, ist der Nager ursprünglich in felsigen und steinigen Nadel- und Mischwäldern zu Hause. Inzwischen schlummert das „Tier des Jahres“ oft in Parks und Gärten. Er verkriecht sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen. Beobachten lässt er sich allerdings nur selten: Denn der Gartenschläfer ist nachtaktiv und verschläft den Tag. Von Oktober bis März hält er Winterschlaf und seine Körpertemperatur sinkt dann bis auf rekordverdächtige -1 Grad. In Spanien, wo der Gartenschläfer ganzjährig Futter findet, muss er nicht in den Winterschlaf gehen; dafür hält er dort in besonders heißen Monaten schon mal eine mehrtägige Siesta.
Viele Gefahren für „Zorro“
Das Verbreitungsgebiet des Nagers mit der „Zorro-Maske“ ist in Europa in den letzten 30 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft. In vielen Regionen ist er verschwunden, weil er in Waldmonokulturen nicht genug Deckung und Nahrung findet, so die Deutsche Wildtier Stiftung. In der Stadt lauern Gefahren wie Hauskatzen, Rattengift und offene Regentonnen.
Bestehende Geheimnisse lüften
„Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte nicht nur die Aufmerksamkeit auf dieses bedrohte Tier lenken, sondern auch dabei helfen, wenigstens einige der noch bestehenden Geheimnisse rund um den Bilch zu lüften“, sagt Julia-Marie Battermann, Bilch-Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn je mehr wir über den Gartenschläfer wissen, umso besser können wir ihn schützen. Deshalb wollen wir Forschungsprojekte unterstützen, die die Ansprüche des Gartenschläfers untersuchen, um so Maßnahmen für seinen Fortbestand in Deutschland entwickeln zu können.“
Gartenschläfer schützen
Wenn du dabei helfen möchtest Gartenschläfer zu schützen, gibt es einige Dinge, die du tun kannst.
- Für den Winterschlaf und als Schlafplatz im Sommer kannst du spezielle Nistkästen aufbauen
- Vermeide den Einsatz von Rattengift
- Regentonnen abdecken
- Naturnahe Gartengestaltung mit heimischem Beerenobst
- Unterschlupfmöglichkeiten schaffen durch die Anreicherung von Totholz, Laubhaufen und „wilden Ecken“ (Bereiche, wo sich die Natur entwickeln darf)
Quellen: Deutsche Wildtier Stiftung, ndr
Nachricht drei
Gute Nachrichten aus Bergamo
Radfahren zahlt sich aus: 25 Cent pro Kilometer

In Bergamo, einer Stadt in Norditalien wird das Fahrradfahren jetzt vom Staat belohnt. Seit Oktober erhalten die Menschen Kilometergeld, wenn sie der Umwelt und der eigenen Gesundheit zuliebe mit dem Rad zur Arbeit oder zur Uni fahren.
Kein Co2- Ausstoß, keine Tank- oder Versicherungskosten, dafür mehr Erleben und Körper und Geist etwas Gutes tun: Gründe, um vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, gibt es mehr als genug. In Bergamo können sich die Menschen nun fürs Radfahren bezahlen lassen – zumindest für den Weg zur Arbeit oder in die Uni.
0,25 Cent pro Kilometer
Bergamo bietet seinen Bürgern Kilometergeld, wenn sie mit dem Rad zur Arbeit oder zur Uni fahren, Damit soll das Radfahren attraktiver gemacht werden. Pro Kilometer gibt es 25 Cent, maximal 30 € pro Monat.
Für die Aktion „Ti premiamo se vai in bicicletta“ (auf Deutsch: „Wir belohnen Sie, wenn Sie mit dem Fahrrad fahren“) wird am Fahrrad ein kleines Gerät zur Erfassung der gefahrenen Kilometer installiert. Dieses ist mit dem Smartphone gekoppelt und überprüft so, ob die zurückgelegte Strecke, mit der des Arbeitsweges oder dem Weg zur Uni übereinstimmt. Stimmen die erfassten Daten mit dem hinterlegten Weg überein, werden Prämien in die App geladen.
Lokale Geschäfte profitieren von der Aktion
Die Prämien gut es als Gutscheine für 50 verschiedene Geschäfte, wodurch der Einzelhandel unterstützt werden soll. Den Bewohner:innen der Stadt gefällt dieses System. Die ersten 500 Geräte waren sofort vergriffen und es mussten direkt welche nachbestellt werden.
Die Aktion gilt zunächst bis zum 31. Dezember dieses Jahres. Für das kommende Jahr 2023 sicherte die Stadt allerdings bereits zu, dass es ein ähnliches Programm geben soll.
Pilotprojekt des Umweltministeriums
Das Konzept der Aktion stammt aus dem Umweltministerium der Stadt und gehört zu einem Versuchsprogramm für mehr nachhaltige Mobilitätslösungen bei dem Bestreiten des täglichen Weges zur Arbeit oder Uni. Teilnehmen kann jeder Mensch, der mindestens 18 Jahre alt ist, Arbeitnehmer:in oder Student:in ist und seinen Wohnsitz in Bergamo hat.
Ähnliche Projekte auch in Estland und Portugal
Bergamo ist nicht die einzige Stadt, die ihre Einwohner mit finanziellen Anreizen zum Umstieg aufs Fahrrad motivieren will. Ein teilweise von der EU gefördertes Projekt namens „Bicification“ (abgeleitet vom englischen Wort „bicycle“, dt. Fahrrad) testet ähnliche Konzepte aktuell in Tallinn (Estland), Istanbul (Türkei) und Braga (Portugal).
Weitere gute Nachrichten findest du hier.
Und wenn dir die guten Nachrichten nicht gereicht haben, um den Tag mit einem Lächeln zu beginnen, habe ich hier noch ein Lied für dich- in der Hoffnung, es möge deinen Tag erhellen.
Reinhard Mey: Ohne dich ( um es zu verstehen, musst du es bis zum Ende hören 😊 )
