Die drei Siebe – Montagsimpuls #8

Montag, 04.09.2023- Zeit für einen neuen Montagsimpuls 😊

„Alles, was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen.“

Voltaire

Heute möchte ich eine kleine Geschichte mit euch teilen, mit der ich selbst erstmalig während meiner Ausbildung in Berührung kam und die mich seitdem begleitet.

Die drei Siebe des Sokrates

Ein Bild von einer Statue von Sokrates
Sokrates zählt zu den wichtigsten Philosophen der Antike. Er lebte im 5. Jahrhundert v. Chr. in Athen. Bild von fszalai auf Pixabay

Ein Mann rannte auf Sokrates zu.

„Sokrates, Sokrates! Weißt du, was ich gerade über einen deiner Schüler gehört habe?“

„Warte einen Moment“, sagte der Philosoph. „Bevor Du mir davon erzählst, möchte ich, dass du einen kleinen Test machst, den ich ‚die drei Siebe’ nenne.“

Die drei Siebe?

„Ja. Bevor du aussprichst, was du sagen willst, prüfe es. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du absolut sichergestellt, dass es wahr ist, was du mir erzählen willst?“

„Äh, naja, nein … ich habe eigentlich nur davon gehört.“

„Gut. Du weißt also nicht, ob es wahr ist oder nicht. Lass uns zum zweiten Test kommen. Das Sieb der Güte. Ist dass, was du mir über meinen Schüler erzählen willst, etwas Gutes?“

„Nein, im Gegenteil.“

„Aha, du willst mir also etwas Schlechtes über meinen Schüler erzählen, obwohl du nicht weißt, ob es wahr ist.“

Der Mann zuckte die Schultern. Er wirkte inzwischen etwas betreten.

Sokrates fuhr fort: „Vielleicht besteht das, was du mir sagen willst, ja den dritten Test. Das Sieb der Nützlichkeit. Ist, was du mir mitteilen möchtest, hilfreich für mich?“

„Also … nein, nicht wirklich.“

„Wenn es weder wahr ist noch gut oder zumindest nützlich, warum solltest du es mir dann überhaupt erzählen?“

Der Mann verstummte, er schämte sich und ging fort. Er hatte verstanden.

Der Verfasser von der „Die drei Siebe des Sokrates“ ist nicht bekannt (Je nach Quelle wird hierbei Sokrates oder Nasreddin als der Weise angeführt.)

Wie wir die drei Siebe des Sokrates anwenden können

Was können wir aus dieser kleinen Geschichte mitnehmen?

Wir können uns selbst hinterfragen. Wieviel erzählen wir täglich, was weder von Bedeutung und gut ist noch irgendjemandem dient?

Ich erzähle viele Dinge, von denen ich sicherlich nicht immer alles auf Wahrheit, Güte und Nützlichkeit überprüfe. Das erscheint mir persönlich auch fast nicht möglich. Wenn ich jede Information auf Wahrheit überprüfen würde, hätte ich vermutlich für nichts anderes am Tag mehr Zeit.

Und wie oft erhalten wir im Alltag und Berufsleben Informationen von anderen Menschen und diese haben es auch nur weitergegeben? Und sicherlich ist auch nicht alles, was ich wichtig finde für andere Menschen von Bedeutung.

Dennoch kann uns diese Geschichte helfen mehr darauf zu achten was wir wie kommunizieren und weitererzählen.

Vor allem dann, wenn wir uns mal wieder dabei erwischen sollten über einen anderen Menschen reden zu wollen. Dann sollten wir uns zuerst fragen:

Ist es wahr?

Ist es gut?

Ist es nützlich?

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen charmanten Wochenstart und viele Glückshormone, die euch in der neuen Woche viele glückliche Momente erleben lassen 😊

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