Gender-Hinweis

Im vorliegenden Artikel wird darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen sowohl die männliche als auch die weibliche Form zu nennen. Die männliche Form gilt in allen Fällen, in denen dies nicht explizit ausgeschlossen wird, für alle Geschlechter.

Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte vom amerikanischen Autor T. J. Klune erzählt eine Geschichte von Freundschaft und Liebe, Akzeptanz und Toleranz sowie dem Sinn des Lebens und Veränderungen. Es ist eine Geschichte über den Glauben daran Dinge verändern zu können, wenn nur ein Einzelner vorangeht und den ersten Schritt macht.

Buchdetails

Autor: T. J. Klune

Titel: Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte

Titel der Originalausgabe: The House of the Cerulean Sea

Herausgeber: Heyne Verlag

Erscheinungsdatum: 13. April 2021

Format: Taschenbuch

Genre: Fantasy

Seitenzahl: 480

ISBN: 978-3-453-32136-6

Geschichte

Linus Baker ist 40 Jahre alt, alleinstehend und arbeitet als Sacharbeiter bei der Behörde für die Betreuung magisch begabter Minderjähriger (BBMM). Seine Aufgabe besteht darin Waisenhäuser dahingehend zu überprüfen, ob sie in der Lage sind magisch begabte Minderjährige so zu schützen, wie es im Handbuch der BBMM „Vorgaben und Verordnungen“ detailliert beschrieben steht.  Während seiner Begutachtungen ist es von größter Wichtigkeit, dass er sachlich und objektiv bleibt und sich nicht von Gefühlen leiten lässt.

Da Linus seinen Job sehr ernst nimmt und sich stets an alle Regeln hält wird er eines Tages vom allerhöchsten Management der BBMM mit einem Auftrag von größter Wichtigkeit (er unterliegt der Geheimhaltungsstufe 4) beauftragt.

Für einen Monat muss Linus auf eine abgelegene Insel, um dort das Waisenhaus von Mr. Parnassus zu prüfen. Doch kaum auf der Insel angekommen stellt er fest, dass er mit seinem Handbuch „Vorgaben und Verordnungen“ nicht weit kommt. Denn nicht nur die sechs Kinder erweisen sich als außergewöhnlich und besonders, sondern auch der Leiter des Hauses: Arthur Parnassus.

Und so lässt sich Linus, anfangs eher widerwillig, auf magische und bezaubernde Abenteuer ein, die am Ende nicht nur sein Leben auf den Kopf stellen.

Meine Meinung

Die Geschichte von T. J. Klune ist v.a. zu empfehlen für Menschen, die viel für kitschige Happy Ends und Romane voller Harmonie übrighaben. Es ist ein Buch voller Liebe, duftender Blumen und bunter Farben. Eine Geschichte über das Leben mit all seinen Facetten, in einer Sprache, die einfach nur blumig schön ist. 🌻

Für mich ist Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte ein bisschen wie ein nie enden wollender Tanz auf einem Regenbogen. 🌈

Klune hat es geschafft mich von der ersten bis zur letzten Seite mitzunehmen und das, obwohl es keine besonderen Höhen gibt. Doch die Art, wie er seiner Geschichte Leben einhaucht ist stets mitreißend.  Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, die Dialoge lebendig und humorvoll.

Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind überzeugend dargestellt und die emotionalen Konflikte realistisch beschrieben. Jede Figur ist absolut einzigartig und liebevoll gestaltet. Auch die Umgebungsbeschreibungen sind so detailreich dargestellt, dass es dem Leser nicht schwer fällt sich alles bildhaft vorzustellen.

Obwohl die Geschichte zu Beginn etwas drückend ist und einem das Gefühl gibt in einer Welt zu leben, die nur aus schwarz- weiß besteht, taucht der Leser bald in ein farbenfrohes Paradies ein.

Für mich war es nicht nur faszinierend zu verfolgen, wie Linus sich im Verlauf der Geschichte verändert, sondern ich fühlte mich ebenso verzaubert von den sechs Kindern und Arthur Parnassus. Dabei hat mich Lucy am meisten in seinen Bann gezogen, da er nur aufgrund seiner Herkunft stark stigmatisiert wurde.

Fazit

Mich hat Klune mit seinem einfachen Schreibstil und der leichten Sprache total überzeugt. Und auch wenn es hin und wieder etwas langatmig war, hätte ich noch hunderte von Seiten mehr lesen können. Mir hat die Geschichte ebenso gut gefallen wie jeder einzelne Charakter.

In vielerlei Hinsicht regt das Buch zum Nachdenken an, denn der Autor hat es geschafft Magie und Gesellschaftskritik liebevoll zu beschreiben, ohne mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen. Gemeinsam mit Linus Baker taucht der Leser in den Alltag einer Gruppe besonderer Kinder und ihrem Heimleiter ein und erfährt dadurch u.a., dass zuhause kein Ort, sondern ein Gefühl ist.

Für mich ein herzerwärmender Wohlfühlroman, den ich einfach nur weiterempfehlen kann.