Achtsamkeit im Wald

Waldverführung- eine kleine Achtsamkeitsübung

„Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.“

David Hume

Den heutigen Montagsimpuls möchte ich nutzen, um euch eine wundervolle Achtsamkeitsübung vorzustellen, die Vicky und ich am Samstag durchgeführt haben. Hierbei handelt es sich einerseits um eine Vertrauensübung, aber auch um eine Erfahrung, die es uns ermöglicht einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Wir haben diese Übung in einem Wald durchgeführt, aber sie kann auch überall anders verwirklicht werden.

Zuerst geht es bei dieser Übung um Vertrauen. Ich habe Vicky gebeten die Augen zu schließen und dann habe ich sie ungefähr fünf Minuten durch den Wald geführt. Dabei hatte ich die Verantwortung dafür, dass sie nicht stolpert, sich verletzt oder irgendwo gegenläuft. Langsam habe ich sie über die Wege geführt bis hin zu einem Ort, an dem ich unsere Picknickdecke ausbreiten konnte.

Bevor ich die Decke ausgebreitet habe, habe ich sie gebeten still und mit geschlossenen Augen stehen zu bleiben. Anschließend habe ich sie auf die Decke geführt und wir haben uns gemeinsam hingesetzt. Ab diesem Punkt kann die Übung beendet werden, doch wir hatten uns im Vorfeld entschieden eine weitere Übung anzuschließen. Während Vicky auf der Decke saß, habe ich ihr die Umgebung beschrieben. Alles, was ich vor, neben, hinter und über uns sehen konnte. Während ich ihr mit meinen Augen alles beschrieben habe, formte sich in Vicky ein Bild der Szenerie. Schon während des Beschreibens war ich gespannt, ob das, was ich ihr geschildert habe auch dem entspricht, was sie sich vorstellt. Nachdem ich keine Worte mehr hatte, ließ Vicky es noch einige Zeit wirken- dann öffnete sie die Augen.

Es ist spannend auf diese Weise zu erleben wie zwei Menschen an ein und demselben Ort in ein und demselben Moment zwar ihre Umwelt sehen und doch jede Wahrnehmung und Wirklichkeit ihren eigenen Zauber hat.

Als wir nach der Übung und unserem wundervollen Picknick weitergegangen sind, haben wir nach einiger Zeit die Rollen getauscht. Ich habe mich von Vicky mit geschlossenen Augen führen und zu einem Ort bringen lassen, an dem nun sie mir beschrieben hat was sie sieht und wahrnimmt.

Anja

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