Gute Nachrichten aus der Natur

Von Bibern, Luchsen und Korallenriffen

Bild von David Mark auf Pixabay

Die Abholzung des Regenwaldes, die weltweite Klima- Krise, das globale Artensterben, verehrende Waldbrände und die Verschmutzung der Ozeane bestimmen die Schlagzeilen aus dem Reich der Flora und Fauna. Dabei gibt es viele gute Nachrichten, die es jedoch nie auf die Titelseiten schaffen. Von Luchsen, die heimisch werden, über Biber, die wieder europäische Gewässer besiedeln bis hin zu Tiger und Korallenriffen, deren Bestände sich erholt haben.

„Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet.“

Robert Swan

„Naturschutz geht uns alle an. Die Bewahrung intakter Lebensräume und die Erhaltung wildlebender Tier- und Pflanzenarten sind eine unabdingbare Notwendigkeit für das Überleben der Menschheit.“, schreibt der WWF auf seiner Website.

Bartgeier

„Der Bartgeier hatte völlig zu Unrecht einen unglaublich schlechten Ruf.“ Mario Ludwig, Biologe

Bild eines Bartgeier-Kopf; Aussehen: weißer Kopf, spitzer Schnabel, rote Augen
Diese majestätischen Vögel ernähren sich ausschließlich von Aas und Knochen. Bild von Gerhard auf Pixabay

Vor mehr als 140 Jahren wurden Bartgeier in Deutschland ausgerottet. Sie wurden als „Lämmergeier“ oder „Knochenbrecher“ gefürchtet und es entstand der Mythos sie würden Kinder davontragen und töten. So sagte man früher in einigen Tälern zu den Kindern: „Wenn ihr nicht brav seid, dann holt euch der Geier.“ Heute weiß man, dass der Vogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,90 Meter keinem Lebewesen Schaden zufügt.

Dank verschiedener Wiederansiedlungsprojekte kreisen heute wieder zwischen 220 und 250 Bartgeier durch die Alpen.

Biber

Biber der an einem Flussufer steht
Der Biber ist heute wieder in weiten Teilen Deutschlands heimisch.                   Bild von Howard Walsh auf Pixabay

Wie kein anderes Tier gestaltet der Biber die Landschaft nach seinen Bedürfnissen: Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf. Dadurch schafft er nicht nur sich, sondern auch vielen Pflanzen und Tieren einen geeigneten Lebensraum.

Doch aufgrund unerbittlicher Verfolgung, war der Biber Anfang des 19. Jahrhunderts europaweit fast verschwunden. Gejagt wurde der Biber wegen seines Fells, seines Fleisches (galt im Mittelalter als Delikatesse) und seines Drüsensekrets. Das Sekret wurde zur Behandlung von Kopfschmerzen, Schmerzen und Verdauungsstörungen eingesetzt.

Dank intensiver Schutzbemühungen und Wiederansiedlungsprogramme gibt es heute wieder etwa 500.000 bis 700.000 Biber in Europa.

Luchs

„Wir Menschen haben den Luchs in Deutschland einst ausgerottet – jetzt ist es unsere Verantwortung, ihm in unseren Wäldern wieder eine Heimat zu bieten.“ Hilmar Freiherr von Münchhausen

Luchs im Abendlicht hinter einem Baum
Früher gab es Luchse fast überall in Europa. Im 19. Jahrhundert ist er jedoch aus weiten Teilen West- und Mitteleuropas verschwunden.                                                                                     Bild von Jevgeni Fil auf Pixabay

1850 wurde der letzte deutsche Luchs in den Alpen getötet und galt seitdem als ausgerottet. Doch seit den 1970er Jahren leben dank verschiedener Wiederansiedlungsprojekte derzeit zwischen 125 und 135 erwachsene Luchse und etwa 59 Jungtiere in unseren Wäldern.

Die meisten Luchse leben im Bayerischen Wald und im Harz- Sie zeigen sich aber auch vermehrt in Nordhessen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg und Brandenburg auf. Im Pfälzerwald werden seit 2016 Luchse durch Aussetzungen aktiv wieder angesiedelt.

Tiger

„Wenn ein Mensch einen Tiger tötet, spricht man von Sport. Wenn ein Tiger einen Menschen tötet, ist das Grausamkeit.“  George Bernard Shaw

Tiger auf einer Steinplatte, der direkt in die Kamera schaut
Tiger sind die größte Raubkatzenart der Erde                                                          Bild von Dikky Oesin auf Pixabay

Im 19. Jahrhundert gab es etwa 100.000 Tiger, die durch die Wälder Asiens streiften. Heute leben nur noch rund 4.500 der Raubkatzen in freier Wildbahn.

Beim Tigergipfel 2010 in St. Petersburg haben sich die 13 Nationen, in denen Tiger heute noch vorkommen, verpflichtet, bis zum Jahr 2022 die Zahl der freilebenden Tiger von rund 3.200 auf mehr als 6.000 Tiere zu steigern. Dieses Ziel wurde zwar nicht erreicht – dennoch ist die Zahl der Tiger 2022 auf rund 4.500 Exemplare gestiegen.

Siam- Krokodile

Siam-Krokodile sind Süßwasserkrokodile, die einst in ganz Südostasien verbreitet waren. In freier Wildbahn sind sie extrem selten geworden. Heute kommen sie noch hauptsächlich in Kambodscha vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt den Bestand auf maximal 1.000 erwachsene Tiere und stuft diese Art daher als „vom Aussterben bedroht“ ein.

Im September 2021 gelang einem Forscher-Team der WWF und dem Umweltministerium von Kambodscha ein sensationeller Fund. Auf einer nächtlichen Feldmission entdeckte das Team acht Jungtiere des vom Aussterben bedrohten Siam-Krokodils im Srepok Wildlife Sanctuary im Osten des Landes. Das Besondere: Seit zehn Jahren gab es keinen fotografischen Beweis für die Fortpflanzung dieser Art.

Harpyie

Harpyie die direkt in die Kamera blickt
Harpyien sind die stärksten Greifvögel der Welt                                                     Bild von Andrea Bohl auf Pixabay

Obwohl etwa 50.000 Exemplare der Harpyie in den tropischen Wäldern Mittel- und Südamerikas leben, finden sich diese beeindruckten Tiere in meinem Bericht. Und das einzig aus dem Grund, weil ich sie unglaublich faszinierend finde.

Wegen der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums, aber auch durch direkte Bejagung steht die Harpyie auf der Liste für bedrohte Arten bereits auf der Vorwarnliste.

Ihren Namen verdankt die Harpyie gefürchteten Fabelwesen aus der griechischen Mythologie. Diese Mischwesen mit dem Körper eines Greifvogels, dem Kopf einer Frau und Vogelflügeln galten in der Antike als grausame Unheilbringer.

Wenn du mehr über den Mythos Harpyie lesen möchtest, empfehle ich dir den Artikel: Mythos Harpyie: Von der antiken Sturmdämonin zur belächelten Attraktion von Anna-Kathrin Hentsch auf National Geographic.

Great Barrier Reef

buntes Korallenriff im Meer
Korallenriffe gehören zu den vielseitigsten Ökosystemen unseres Planeten.      Symbolfoto/ Bild von Dirk Kortus auf Pixabay

Australische Forscher haben am Great Barrier Reef den stärksten Korallenbewuchs seit 36 Jahren festgestellt. Fast ein Jahr haben Mike Emslie und seine Kolleginnen das Great Barrier Reef in Australien untersucht.

„Im Norden und im Zentrum des Great Barrier Reefs haben wir die stärkste Zunahme an Hartkorallen seit 36 Jahren festgestellt, also seit Beginn der Aufzeichnung“, erklärt Emslie, dem Portal „tagesschau.de“.

Australische Strände sauberer als vor sechs Jahren

„Nach einem Besuch am Strand ist es schwer zu glauben, dass wir in einer materiellen Welt leben.“ Pam Shaw

Strand in Australien
Ein Strand ist ein flacher Küsten- oder Uferstreifen aus Sand oder Geröll. Bild von Julian Hacker auf Pixabay

Forschende der australischen University of Tasmania und dem Thinktank CSIRO Oceans and Atmosphere haben die Müllverschmutzung und lokale Gegenmaßnahmen an über 180 australischen Stränden untersucht. Das Ergebnis: Mittlerweile liegt dort durchschnittlich 30 Prozent weniger Müll als noch vor sechs Jahren.

“Australische Strände werden nicht nur sauberer, die Menschen haben ein größeres Bewusstsein für schlechtes Verhalten und nutzen Hotlines, bei denen illegale Verschmutzung gemeldet werden kann”, so Meeresbiologin Kathryn Willis.

Italien hat Waldfläche verdreifacht

„Der Wald ist das Krankenhaus unserer Seele.“ Hubert Maria Dietrich

Wald mit See davor
Wälder liefern nicht nur den wertvollen Rohstoff Holz, sondern sind auch Lebensraum für unzählige Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Bild von kordula vahle auf Pixabay

Italiens Waldfläche hat sich in den letzten achtzig Jahren verdreifacht.

37 Prozent der Fläche des Landes sind heute mit Wald bedeckt; in besonders gebirgigen Regionen wie den Abruzzen beträgt der Anteil bereits über 50 Prozent.

Im Jahr 2019 übertrafen zum ersten Mal seit Jahrhunderten die bewaldeten Flächen jene, die landwirtschaftlich genutzt wurden.

Die Umweltorganisation Legambiente schreibt: „Italien ist zu einem Waldland geworden, ohne sich dessen bewusst zu sein.“

Ozeane könnten sich bis 2050 komplett erholt haben

Meer in rosa/ pink mit Zitat: Wenn die Meere sterben, sterben wir.
Insgesamt sind 71 Prozent der Erdoberfläche von Meeren (den Ozeanen und deren Nebenmeeren) bedeckt Bild von Enrique auf Pixabay

Obwohl die Ozeane weltweit einiges aushalten müssen, erweisen sie sich dennoch als äußerst widerstandsfähig. Die Meere haben noch eine Chance und können sich bis 2050 vollständig erholen, schreibt ein internationales Forscherteam.

Die Wissenschaftler haben nicht nur analysiert, wie wir Menschen den Meeren schaden, sondern auch, was wir bereits gemacht haben, um sie erfolgreich zu schützen.

Wie wir das schaffen können, kannst du im Bericht von Viola Ulrich aus dem Jahr 2020 nachlesen.

Quellen: wwf, Bund- friends of earth Germany, good news magazin, Neue Zürcher Zeitung

Weitere gute Nachrichten findest du hier.

Ein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort zu 23 gute Nachrichten, die 2023 für schöne Momente sorgten – Dopamin zum Frühstück Antwort abbrechen