Im Leben eines jeden Menschen tauchen wegweisende Fragen auf, die nach einer Antwort verlangen. Sobald wir die Antwort gefunden haben, bestimmt diese die Richtung für unserer weitere Reise. Und vor genauso einer Frage stand ich in den vergangenen Wochen: Wie soll es mit meinem Blog weitergehen?
„Tue was sich in deinem Herzen richtig anfühlt, kritisiert wirst du so oder so.“
Eleanor Roosevelt
Wie oft haben wir uns schon gewünscht von vorne anfangen zu können? Alles zurück auf Anfang und das Geschehene vergessen? Wie oft haben wir gedacht, es wäre besser gewesen anders abzubiegen oder eine Pause zu machen, statt einfach nur weiterzumachen? Ich stand genau jetzt vor diesem Thema. Doch einfach von vorne beginnen und so tun, als hätte es die Vergangenheit nicht gegeben wollte ich auch nicht. Denn die Entscheidungen, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren getroffen haben, werden mich immer begleiten. Und wie jeder Mensch, hatte ich die Wahl, ob ich meine Entscheidungen als Fehler ansehe oder als Erfahrung verbuche. Ich habe entschieden aus den Erfahrungen der letzten zwölf Monate zu lernen.
Umbruchstimmung
Veränderungen und Neuanfänge, Abbrüche und Umbrüche gehören zum Leben dazu. Manchmal treffen wir selbst die Entscheidung etwas in unserem Leben zu verändern, einen Neuanfang zu wagen oder etwas abzubrechen. Und manchmal werden wir mit Veränderungen und Neuanfängen, Abbrüche und Umbrüchen von anderen konfrontiert. Doch wenn wir selbst etwas bewusst verändern wollen, dann erleben wir einerseits Freude auf das Neue, aber auch Angst vor dem Unbekannten. Veränderungen vorzunehmen, erfordert Mut und den Glauben daran, dass wir alles schaffen können.
„Das haben wir noch nie probiert, also wird es sicher gut.“
Pippi Langstrumpf
Ein Jahr Dopamin zum Frühstück

Meinen ersten Blogbeitrag erstellte ich am 14. März 2022. Es fühlte sich gut an, denn endlich war ich bereit meinen Traum zu leben. Ich hatte eine klare Vision: So vielen Menschen wie möglich ein Lächeln zu zaubern.
Doch in den vergangenen Wochen war die Luft irgendwie raus. Ich hatte nur noch wenig Lust am Schreiben. Schreiben setzte mich unter Druck. Ich hatte Stress. Dabei ist Stress genau das, was ich in meinem Leben weder haben möchte noch gebrauchen kann. Und obwohl ich in den letzten Jahren gelernt habe Stress so gut es geht zu vermeiden holte er mich jetzt ein. Am schlimmsten auszuhalten war für mich die Tatsache, am Scheiben keinen Spaß mehr zu haben. Dabei ist es seit meiner Jugend stets die beste Therapie für mich gewesen, aus Buchstaben Wörter und aus Wörtern Sätze zu zaubern. Doch nun: Bähm. Nichts ging mehr. Mein Blog machte mir keine Freude mehr und ich fragte mich, wie ich anderen Menschen ein Lächeln zaubern soll, wenn ich selbst nicht mehr lächeln kann?
Der erste Schritt: Reset- Taste drücken
„Das Leben ist wirklich einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“
Konfuzius
Nachdem Corona mich vor einigen Wochen heimsuchte und mir gesundheitlich stark zusetzte, nutzte ich die Zwangspause, um mich neu zu orientieren und zu fokussieren. Ich ließ meinem Blog Blog sein und stellte mir die Frage: Was will ich wirklich? Es war eine Frage, die ich nicht eben mal so beantworten konnte, indem ich ein paar Tage darüber nachdachte oder meditierte. Schnell wurde klar, dass ich die Frage erst beantworten kann, wenn ich weiß, was ich nicht mehr will. Und das war und ist vor allem Stress. Ich erstellte eine Liste mit all meinen Stressfaktoren und schaute mir dann in Ruhe an, wie ich die einzelnen Faktoren minimieren und am besten ganz aus meinem Leben streichen kann.
Und so drückte ich die Reset- Taste. Es fühlte sich gut an. Und ab dem Augenblick, indem ich entschied die Reset- Taste zu drücken fühlte ich mich leichter und freier. Auch wenn die Veränderungen, die ich nun an meinem Blog vornehmen werde klein sind, so bringen sie mir doch neue Energien und Möglichkeiten.
Die Reset- Taste zu drücken hat etwas Wundervolles und erinnert mich an den Wechsel der Jahreszeiten. Obwohl die Temperaturen immer noch im einstelligen Bereich und nachts teilweise sogar im Minusbereich sind, kündigt sich langsam der Frühling an. Die Tage werden länger, die Vögel zwitschern früh am Morgen ihre Lieder und die ersten Knospen erwachen zum neuen Leben. Der Frühling ist die Zeit des Neuanfangs. Aber der Frühling ärgert sich nicht über den vergangenen Winter, Herbst oder Sommer- nein, der Frühling kommt einfach. Er taucht die Welt wieder in bunte Farben und wird niemals auf die Idee kommen, den Winter dafür zu verfluchen die Natur in ein tristes grau getaucht zu haben.
Der zweite Schritt: Meine Vision
Meine Vision ist eng mit der Frage verbunden: Was will ich wirklich? Und genau hier fing es an kompliziert zu werden. Ich wollte meinen Traum vom Schreiben leben und gleichzeitig anderen Menschen ein Lächeln zaubern. Ich wollte, dass Menschen mit einem angenehmen Gefühl und einem Lächeln in den Tag starten. Ich wollte Glücksgefühle auslösen, aber auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregen. Ich wollte Gute Nachrichten verbreiten und zeigen, wie bunt und facettenreich unsere Welt ist. Aber vor allem wollte ich immer eines: authentisch sein und über die Lust am Leben schreiben. Doch in all dem, was ich wollte, habe ich mich selbst verloren. Ich verbrachte die vergangenen zwölf Monate deutlich mehr Zeit vor meinem Laptop als mir lieb gewesen ist. Ich recherchierte nach guten Nachrichten, arbeitete sie auf und suchte nach seriösen Quellen. Das alles war sehr zeitaufwendig. Es war Zeit, die ich rückblickend gerne anders verbracht hätte. Und doch möchte ich die Zeit nicht missen, denn sie hat mir auch gezeigt, wie ich meinen Blog nicht mehr betreiben möchte.
Heute, nach der Corona- Zwangspause, vielen Spaziergängen und einer wundervollen Meditation bei meinem spirituellen Sonnenschein kann ich die Welt, mein Leben und meinen Blog wieder anders sehen. Meine Lust am Schreiben ist zurück und ich habe eine klare Vision:

Ich möchte weiterhin Menschen zum Lächeln bringen und Glücksgefühle auslösen. Ich möchte das Menschen mit einem guten Gefühl in den Tag starten und die Schönheit der Welt für alle sichtbar machen. Und doch möchte ich dabei mich selbst nicht vergessen. Und so habe ich entschieden vor allem im Bereich der guten Nachrichten kleine Veränderungen vorzunehmen. Es wird keine drei guten Nachrichten am Ende des Monats mehr geben und ich werde auch keine guten Nachrichten mehr aufarbeiten. Stattdessen werde ich weiterhin viele gute Nachrichten recherchieren, einen kurzen Überblick geben und die jeweilige Nachricht dann als Link setzen.
Der dritte Schritt: Überwinden meiner Schreibblockade
Nachdem ich herausgefunden habe, wie ich meinen Blog zukünftig gestalten möchte habe ich meine Lust am Schreiben wieder gefunden. Denn mir ist klar geworden, dass ich viel mehr aus meinem eigenen Leben schreiben möchte. Über das, was ich erlebe und was mich glücklich und zufrieden macht.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wieviel Freude ich daran hatte meinen Brief an den Weihnachtsmann und den Jahresrückblick zu schreiben. Ich war in einem Flow und hätte beide Beiträge noch um viele Sätze erweitern können. Da habe ich gemerkt: Das bin ich. Das will ich. Da will ich hin. Doch zu jenem Zeitpunkt wusste ich nicht wie und ich hatte Angst vor einem Neuanfang. Ich schleppte mich mit dem Gedanken herum: Ich kann meinen Blog doch nicht einfach neugestalten. Ich kann doch nicht plötzlich etwas ändern. Also ließ ich es beim Alten und wurde doch immer unzufriedener. Das führte schlussendlich zu einer Schreibblockade- geboren aus Unzufriedenheit.
Meine Schreibblockade war für mich ein Zeichen dafür, mir einzugestehen, dass etwas zu Ende geht, auch wenn ich das Neue noch nicht sehen kann. Ich habe mir selbst viel zu viel Druck gemacht, wollte einmal wöchentlich einen neuen Blogbeitrag veröffentlichen und damit Freude verbreiten. Doch ich selbst blieb dabei auf der Strecke. Es war klar: Ich brauchte eine Pause. Eine Pause, um mich neu zu orientieren und zu fokussieren. Und während ich meinen Blog Blog sein ließ, die Reset- Taste drückte und meine Vision überdachte spürte ich, wie sich die Lust am Schreiben langsam wieder einstellte.

Der vierte Schritt: Die Veränderung beginnt
„Das Wichtigste am ersten Schritt ist nicht, wie groß er ist, sondern in welche Richtung er geht.“
Unbekannt
Nachdem ich erkannt habe, mehr über mein persönliches Glück schreiben zu wollen, war auch klar, dass mein Blog eine Neustrukturierung benötigt. Ich verbrachte einige Tage damit mir zu überlegen, in welche Kategorien ich meinen Blog einteile. Das war für mich keine leichte Aufgabe. Denn ich hatte so viele Ideen. Ich habe mit Buchstaben und Wörtern gespielt und mir den Kopf zerbrochen. Doch all mein Denken führte zu nichts. Erst ein Spaziergang im Wald brachte mir Klarheit. Ich hatte mal wieder viel zu kompliziert gedacht. Während ich im Wald einen Schritt vor den anderen setzte, den Vögeln lauschte und einen Bussard beim Jagen beobachtete wurde mir klar: Warum komplizierte Kategorien erfinden, wenn die Lösung viel einfacher sein kann? Die Natur machte es mir vor: Sie ist klar und denkt nicht darüber nach, ob das jetzt gut ist oder nicht. Die Natur macht einfach. Und so entschied ich mich für eine klare Kategorie- Einteilung:
- Glück und Lebensfreude
- Anregungen und Inspirationen
- Mut- Mach- Geschichten
- Zitate
- Gute Nachrichten
Den einzelnen Kategorien habe ich Unterkategorien zugeordnet, damit meine Leser und Leserinnen, sowie Besucher und Besucherinnen sich besser zurechtfinden.
Der fünfte Schritt: Die Veränderung leben
„Gerade als die Raupe dachte, die Welt sei zu Ende, wurde sie zu einem Schmetterling.“
Barbara Haines Howett
In den vergangenen Monaten fühlte ich mich häufig wie eine Raupe, der die Kraft oder besser gesagt die Idee fehlt, sich in einen Schmetterling zu verwandeln. Ich wollte ein Schmetterling werden, meine Flügel ausbreiten und die Welt verzaubern. Doch in meinem Kokon fühlte ich mich sicher. Ja, ich war unzufrieden, hatte Stress und wollte das sich etwas verändert, aber die Sicherheit des Kokons hatte eine magische Anziehungskraft. Am Ende war es meiner Corona- Erkrankung geschuldet zu erkennen mich nicht in meinem Kokon verstecken zu können. Wenn ich die Welt verzaubern möchte, dann muss ich bereit sein meine Flügel auszubreiten.
Und so tat ich, was jede Raupe von Natur aus tut- ich legte meinen Kokon ab und breitete meine Flügel aus.
Nun ist es an mir, wie ich meine neu gewonnene Freiheit nutze. Ich freue mich auf jeden Fall meinen Blog von nun an anders zu gestalten. Denn durch meine Veränderungen bin ich deutlich flexibler.
In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen einen wunderschönen Tag, mit vielen bezaubernden Momenten.
Anja
„Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“
Meister Eckhart
