Herbstblues ade: Meine 7 Tipps für den Herbst

viele bunte Blätter

An grauen und kalten Regentagen ist fast nichts so gemütlich wie mit einer heißen Tasse Tee eingekuschelt in die Lieblingsdecke auf dem Sofa zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen oder die Lieblingsserie zu schauen. Doch seine Zeit nur auf dem Sofa zu verbringen kann weder für den Körper noch für den Geist und die Seele gesund sein. Deshalb teile ich heute sieben Tipps mit euch, die mir helfen auch an grauen Tagen mit einem Lächeln durch die Welt zu gehen.

„Herbstblätter fallen nicht, sie fliegen. Sie nehmen sich Zeit und wandern bei ihrer einzigen Gelegenheit, zu schweben.“

Delia Owens

Inspiriert zu diesem Beitrag wurde ich von Bloggerin und Fotografin Barbara, die in ihrer Blogparade „Herbstblues ade: Meine Tipps für den Herbst“ dazu aufgerufen hat, die besten Tipps gegen den Herbstblues zu teilen.

Am See die Gedanken sortieren

Eine Frau mit Mütze und blauer Jacke von hinten fotografiert. Sie sitzt auf einer Bank und schaut auf einen See. An der gegenüberliegenden Seite des Sees kann man viele bunte Herbstbäume erkennen
Der Rubbenbruchsee in Osnabrück lädt zu jeder Jahreszeit zum Entspannen und verweilen ein

Ich sitze auf einer Bank am Rubbenbruchsee in Osnabrück, mein Blick verliert sich im Schweben der bunten Blätter des Baumes neben mir. Es ist ein wundervoller Tag im Oktober. Die Sonne scheint am blauen Himmel und taucht die Welt in ein Meer aus bunten Farben. Rot. Gelb. Grün. Braun. Und alle Farben leuchten in unterschiedlicher Intensität. Die Enten, Schwäne und Gänse ziehen im See ihre Kreise, ein Haubentaucher fängt einen Fisch und auf dem Spielplatz höre ich Kinder lachen. Es ist schön hier zu sitzen, mit meinem Block und Stift in der Hand und darüber nachzudenken, wie ich dem Herbstblues ade sagen kann. Viele Dinge kommen mir in den Sinn und zaubern mir selbst ein Lächeln. Ich liebe diese kleinen und stillen Momente am See. Hier kann ich meine Gedanken sortieren. Zur Ruhe kommen und mich ganz im Hier und Jetzt verlieren.

Was ist der Herbstblues?

Bevor ich euch jedoch an meinen Gedanken teilhaben lasse und euch meine Stimmungsaufheller vorstelle, möchte ich ein paar Worte zum Herbstblues schreiben.

Sich mit fortschreiten des Herbstes häufiger niedergeschlagen zu fühlen, ist kein Zufall, sondern ein wissenschaftlich belegtes Phänomen. In der Psychologie spricht man von einer „saisonal abhängigen Störung“ (Seasonal Affective Disorder- SAD), die durch den zunehmenden Lichtmangel entsteht. Der Körper schüttet vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus, dafür wird jedoch weniger Serotonin produziert, welches für Glücksgefühle sorgt.

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund 17 Prozent der Bevölkerung regelmäßig am Herbstblues.

Klassische Herbstblues Symptome

Psychisch
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Stress
  • Antriebslosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Gesteigertes Schlafbedürfnis
Körperlich
  • Gewichtszunahme
  • Veränderter Appetit
  • Heißhunger
  • Muskelverspannungen
  • Verdauungsprobleme

Gegen den Herbstblues- 7 Tipps, um auch an trüben Tagen Sonne im Herzen zu tragen

1. Spazieren gehen

Eine Collage mit unterschiedlichen Bildern vom Rubbenbruchsee in Osnabrück.
Oben links: blauer See mit bunten Bäumen im Hintergrund
oben rechts: See mit Bäumen im Hintergrund im Sonnenuntergang
Alle Bilder unten: See mit Sonnenuntergang
Beim spazieren kann ich mich über die wundervolle Farbenpracht der Natur erfreuen

Sobald draußen die Sonne scheint, sind Spaziergänge ein Muss, denn Tageslicht ist das beste Mittel gegen den Herbstblues. Mit warmer Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen geht es raus in die Natur. Ich bin am liebsten im Wald oder am See unterwegs und lasse mich von der Herbstkulisse verzaubern. Die frische Luft tut mir gut und durch die Sonnenstrahlen auf meiner Haut kann das wichtige Vitamin D gebildet werden.

Ein Spaziergang, ganz gleich, ob nur zehn Minuten oder eine Stunde ist eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.

Anmerkung: In Asien ist die Waldtherapie eine anerkannte Form der Gesundheitsvorsorge.

2. Tee trinken

Tee darf bei mir zu keiner Jahreszeit fehlen und doch hilft an grauen und kalten Tag kaum etwas besser als eine Tasse warmer, duftender Tee. Schon während der Zubereitung kann ich das feine Aroma des Tees riechen und nehme die Veränderungen in mir wahr, die allein durch den Duft hervorgerufen werden.

Im Herbst und Winter ist Tee ein willkommener Wärmespender und je nach Zutaten kann er ganz unterschiedliche Wirkungen haben. Manche Tees lindern Halsschmerzen, während andere Teesorten eine beruhigende Wirkung haben.

Kamillentee ist beispielsweise ein echter Allrounder, denn er hilft sowohl gegen Bauchschmerzen als auch gegen innere Unruhe. Er wirkt entzündungshemmend und krampflösend und hat eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung.

Ich selbst trinke am liebsten Kräuter- und grünen Tee, wobei ich Matcha- Tee am meisten begrüße. Den trinke ich jedoch nur morgens, denn Matcha- Tee ist ein echter Muntermacher.

Wenn ihr euch mehr für das Thema Tee interessiert, kann ich euch folgende Beiträge empfehlen.

3. Wechselduschen

Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der weiß, dass ich immer ein absoluter Warmduscher gewesen bin. In meinem Artikel „Miese Laune? 13 Dinge, die ich tue, um wieder lächeln zu können“, habe ich darübergeschrieben, dass Duschen mir bei mieser Laune häufig hilft, da ich mich anschließend wie neugeboren fühle. Dennoch hat sich genau das in den vergangenen Wochen verändert. Ich kann gar nicht genau sagen, warum ich mit Wechselduschen angefangen habe, aber ich spüre täglich wie gut es mir tut. Gerade jetzt im Herbst, wo es morgens erst spät hell wird ist Wechselduschen für mich der Energiekick für den Tag geworden. Es vertreibt die Müdigkeit und bringt meinen Kreislauf in Schwung- gefühlt deutlich effektiver als eine Tasse Kaffee.

4. Den Herbst als Neuanfang sehen – Loslassen

Ich bin noch nie ein Freund von Neujahrsvorätzen gewesen, denn ich habe nie verstanden, warum ich bis zum 1. Januar warten sollte, wenn ich etwas verändern möchte. Mir scheint der Herbst deutlich logischer, um Vorsätze in die Tat umzusetzen. Denn der Herbst ist für mich eine Zeit des Abschieds und des Neuanfangs. Alles ist Veränderung. Die Bäume verwandeln ihr grün in ein leuchtendes bunt. Eichhörnchen und Igel können bei der Nahrungssuche beobachtet werden. Die Temperaturen und das Wetter zeigen sich mitunter sehr wechselhaft. An einigen Tagen ist der Himmel in tiefes blau getaucht und die Sonne scheint warm vom Himmel herab. Doch am nächsten Morgen ist die Welt in zähes grau gehüllt und Regen überschattet den Tag. Im Herbst schüttelt sich die Natur, sie wirft alles ab, was sie für die kommenden Monate nicht mehr braucht, um dann im Frühjahr einen neuen Zyklus zu beginnen.

Ich tue mich oft schwer mit Veränderungen und noch mehr mit Loslassen. Und doch packt mich Herbst die Lust mich wie die Natur zu schütteln und alten Ballast loszuwerden. Das ist nicht immer einfach und doch sortieren sich meine Gedanken bei Spaziergängen, wenn ich über Abschied und Neuanfang nachdenke.

5. Entspannungstechniken

Entspannungstechniken helfen Stress abzubauen und Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen. Gerade jetzt, wo die Tage kürzer und das Wetter ungemütlicher wird, scheint bei vielen Menschen der Stresspegel zu steigen. Die Weihnachtsgeschenke müssen gekauft werden, der Chef möchte, dass noch in diesem Jahr alle unerledigten Aufgaben zu Ende gebracht werden und zuhause hängen noch unzählige To- Do- Listen, die bis zum 1. Januar abgearbeitet werden wollen. Da ist Stress vorprogrammiert.

Doch niemand muss sich dem Stress hingeben und Körper und Seele vergiften, indem er nur noch funktioniert. Denn fühlt sich der Körper von zu viel Stress überlastet, zeigen sich deutlich mehrere Warnsignale, die von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein können.

Zu den Warnsignalen zählen u.a.:

  • Kopfschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Magenschmerzen
  • Konzentrationsmangel

Ich empfehle die folgenden Entspannungstechniken, da sie mir helfen Stress abzubauen und zufriedener durch das Leben zu gehen.

  • Meditation
  • Body- Scan
  • Autogenes Training
  • Atem- Übungen
  • Traum-/ Fantasiereisen
  • Massagen

Natürlich gibt es noch viele weitere Entspannungstechniken, wie beispielsweise Yoga, progressive Muskelentspannung nach Jacobson und Qi Gong, aber sie liegen mir nicht. Mit Yoga habe ich es eine Zeitlang versucht und da meine Frau Yoga- Lehrerin ist, habe ich natürlich das Glück zuhause Einzelstunden genießen zu können. Und doch habe ich für mich die Erfahrung gemacht, das Yoga mich mehr stresst als entspannt. 😉

Weitere Entspannungsübungen findet ihr in dem Artikel „24 effektive Entspannungsübungen und -techniken gegen Stress, Angst und innerer Unruhe“ von Krystian Manthey auf ergotopia.

„Du solltest jeden Tag 20 Minuten meditieren. Außer du hast keine Zeit dafür, dann solltest du eine Stunde lang meditieren.“

Zen- Spruch

6. Me- Time

Herbst- Zeit ist „Me- Time“. Zeit für mich ist ein wichtiger Bestandteil meiner Selbstfürsorge. Es ist die Zeit, über die ich ganz allein bestimme und die ich so gestalte, wie es mir gefällt und guttut. Durch meinen Job, als Heilerziehungspflegerin in der Eingliederungshilfe psychisch kranker Erwachsener, bin ich die ganze Zeit von anderen Menschen, Meinungen, Stimmungen und Eindrücken umgeben. In der „Me- Time“ schalte ich ganz bewusst ab. Es ist wie ein Date mit mir selbst.

Meine „Me- Time“ kann ganz unterschiedlich aussehen. Ich gehe allein spazieren oder bouldern, meditiere, lese, schaue auch einfach mal meine Lieblingsserie auf Netflix, trinke ganz bewusst und achtsam meinen Tee oder schreibe Tagebuch und Briefe (die ich mitunter 24 Stunden später verbrenne).

„Auf sich selbst zu achten, bedeutet nicht gleich, sich selbst an die erste Stelle zu setzen, es bedeutet aber, sich selbst auch in der Reihe einzuordnen.“

Unbekannt

7. Lesen

Wenn die Tage kürzer, grauer und regnerischer werden gibt es für mich kaum etwas Schöneres als den Herbstblues mit guter Literatur zu vertreiben. Dafür war ich Anfang der Woche in der Osnabrücker Innenstadt und habe vorgesorgt 😊 Drei neue Bücher sind in mein Regal eingezogen und warten nur darauf von mir gelesen zu werden.

Drei Bücher nebeneinander liegend
Meine Herbstlektüre für die grauen und kalten Tage

Fazit

Diese sieben Tipps für den Herbst haben sich in meinem Leben bewährt und helfen mir dem Herbstblues entgegenzuwirken. Wie ist es bei euch? Habt ihr Tipps gegen den Herbstblues? Was zaubert euch an kalten und grauen tagen ein Lächeln? Ihr dürft mir gerne einen Kommentar dalassen.

Liebe Grüße

Anja

Hier findest du Neun Gründe, den Herbst zu lieben 😊

Quellen:

4 Kommentare

  1. Hallo Anja,
    herzlichen Dank für deinen tollen Beitrag zu meiner Blogparade! Für Bücher und Tee bin ich auch immer zu haben. Bei mir hilft Spazierengehen mit der Kamera im Gepäck.
    Alles Liebe
    Barbara

    Like

    • Spazieren mit Kamera im Gepäck mach ich auch manchmal. Es gibt soviel einzufangen 🙃
      Danke nochmal für deine tolle Inspiration der Blogparade. Es hat mir richtig Spaß gemacht, diesen Text zu schreiben.
      Liebe Grüße
      Anja

      Like

  2. Hallo Anja,
    deine Tipps sind teils mit meinen eigenen „Hilfsprogrammen“ gegen den Herbst-Blues verwoben, lesen und die Natur erleben gehören auch bei mir ganz nach oben:-)
    Und jetzt weiß ich auch, welche drei Bücher bei dir eingezogen sind, ich liebe gut sortierte Buchhandlungen zum Stöbern.
    Ich wünsche dir einen farbenfroh-aufmerksamen Herbst, mit deinen Strategien wird er alles andere als Blues-trächtig (von Blues-Musik vielleicht abgesehen) 😉
    Gruß Gabi

    Like

Hinterlasse einen Kommentar