Blogpause

Hallo ihr Lieben,

heute möchten ich über etwas schreiben, was mir sehr am Herzen liegt: meine Entscheidung eine Blogpause einzulegen.  In diesem Artikel lasse ich euch an meinen Gedanke und Gefühlen teilhaben, die dazu führten, eine Pause zu benötigen.

„Pausen sind nicht nur eine Unterbrechung, der aktuellen Tätigkeit. Sie sind oft die `Geburtsstunde` neuer Ideen.“

Klaus Seibold

In Kontakt mit mir selbst

Es war die 7. Rauhnacht, die mich so sehr mit mir selbst in Kontakt brachte, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Ich saß auf meiner Meditationsmatte. Eingekuschelt in meine Lieblingsdecke. Auf meinem Schoß schlummerte und schnurrte Kater Mäxchen. Neben mir brannte eine Kerze und der Duft von Weihrauch lag in der Luft. Alles war still. Nur ich und mein Atem…Und Mäxchens leises schnurren. Und während um mich herum alles still war brach schlagartig Chaos in mir aus. Unruhe machte sich breit. Mein Puls beschleunigte sich, mein Herzschlag wurde schneller. Ich spürte, wie langsam die Tränen in mir aufstiegen. Aus einer Träne wurden zwei, dann drei…Und plötzlich drohte ich in einem Tränenmeer zu ertrinken.

Ich spürte in mich hinein. Ganz tief. Lauschte meinem Herzen. Ich sah nicht nur meinen Blog, sondern all meine digitalen Aktivitäten. Doch konnte meine Blog, den ich vor zwei Jahren ins Leben rief Grund für meine Traurigkeit sein? Ich spürte noch tiefer in mich hinein und es formten sich zwei Gedanken: Ich möchte weder meinen Blog noch meine anderen digitalen Aktivitäten so weiterführen wie bisher.

Blogpause

Ich öffnete meine Augen. Kurz machte sich Verwirrung breit. War da gerade wirklich dieser Gedanke? Erneut spürte ich in mich hinein: Ja, er war da und mit ihm das Gefühl mich digital zurückziehen und neu sortieren zu wollen. Ich brauche Abstand, um mich neu zu orientieren und zu fokussieren. Und während ich weiter auf meiner Matte saß, wurde mir bewusst, dass der Gedanke an eine Blogpause nicht neu für mich war. In den vergangenen Monaten beschlich mich immer häufiger das Gefühl, dass es sich nicht mehr richtig und stimmig anfühlt. Ja, manchmal machte ich mir sogar selbst Druck. Mein Blog wurde zunehmend zu einem Stressfaktor. Doch das sollte so nie passieren.

Zwischen Leidenschaft und Stress

Seit meiner Jugend ist schreiben eines meiner größten Leidenschaften, doch in den vergangenen Monaten ging diese Leidenschaft irgendwo verloren. Verloren zwischen meinem Job, meiner Ausbildung zum Medienpädagogen, meiner zweiten Leidenschaft dem Lesen, meinem großen Interesse an unterschiedlichsten spirituellen Themen (Reinkarnation, Schamanismus…), meinem Wunsch wieder mehr in die Achtsamkeit zu kommen, meinen Spaziergängen in der Natur und dem Leben selbst. Mein Blog bereitete mir Stress. Und Stress ist eines der Dinge, die ich so gut es geht, versuche aus meinem Leben herauszuhalten.

Digitale Aktivitäten reduziert

Doch ist es nur der Blog der mich stresst? Nein, es ist viel mehr. Mit Beginn der Rauhnächte habe ich ganz bewusst meine digitalen Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Während ich beispielsweise mein Smartphone vor den Rauhnächten bewusst ausgeschaltet habe, war es mein Ziel in den Rauhnächten es bewusst einzuschalten. Und ich spürte die Veränderung, die damit einherging. Ohne die permanente Erreichbarkeit fühlte ich mich deutlich freier und zufriedener. Mit jedem Tag, den ich mein Smartphone nur noch bewusst zwei- dreimal am Tag für eine gewisse Zeitspanne einschaltete fühlte ich mich besser.

In den Rauhnächten wurde mir so bewusst wie nie zuvor, wie sehr mich digitale Medien stressen. Und damit meine ich nicht allein die Tatsache immer erreichbar gewesen zu sein (was sowieso nur theoretisch der Fall war, denn mein Smartphone ist seit Jahren auf lautlos gestellt), sondern auch all die Apps, die mit der Zeit auf meinem Smartphone Einzug erhalten haben. Auch wenn ich bspw. E- Mails nur beantwortet habe, wenn ich wirklich Zeit hatte- in der Regel habe ich vieles über das Smartphone geregelt.

Wie ich nie sein wollte

Die 7. Rauhnacht spiegelte mir jedoch sehr deutlich und unmissverständlich mein eigenes digitales Verhalten. Doch so wollte ich nie sein. Und doch bin ich trotz all der Achtsamkeit und wider besseren Wissens in einen digitalen Teufelskreis gerutscht.

Schon in der 5. Rauhnacht löschte ich meine E- Mail App, weil mir bewusst wurde, dass ich keine E- Mails mehr erhalten möchte, wenn ich nicht am Laptop sitze.  Keine Mail kann so wichtig sein, dass ich sie nicht auch 24 Stunden später beantworten kann. Und wenn ich doch mal eine E- Mail erwarte und nicht am Laptop sitze, gibt es ja über das Smartphone immer noch die Möglichkeit über den Browser auf mein E- Mail Konto zuzugreifen.

Was mir die 7. Rauhnacht sehr deutlich machte: Ich möchte wieder mehr Achtsamkeit in mein Leben lassen. Und das nicht nur während meiner Spaziergänge, beim Meditieren oder Öl Ziehen, sondern in meinen gesamten Alltag.

Und somit war schnell klar, wenn ich mein Leben umgestalte und zurück zu meinen Ursprüngen möchte, dann gilt das auch für meinen Blog.

Ich sag JA zu meinem Nein

Am Abend der 7. Rauhnacht stellte ich mir also die Frage, ob ich meinen Blog, sowie er ist weiterführen möchte. Und klarer als an jenem Abend konnte ein NEIN nicht sein.

Es hat noch einige Tage gedauert, dass NEIN wirklich zu akzeptieren, aber seit heute kann ich ganz klar JA zu meinem Nein sagen.

Es ist okay meinen Blog auf unbestimmte Zeit zu pausieren. Denn ich brauche diese Pause, um mich neu auszurichten. Um neue Inspirationen zu finden. Um herauszufinden, was ich wirklich möchte. Ob ich überhaupt noch schreiben möchte und wenn ja worüber? Denn in den vergangenen Monaten habe ich gemerkt, dass mir auch mein Fokus verloren gegangen ist.

Nun möchte ich mich neu orientieren. Mich wiederfinden. Und vielleicht werde ich zu dem Entschluss kommen meinen Blog ganz zu schließen, vielleicht werde ich ihn umgestalten und vielleicht einfach irgendwann weitermachen. Es gibt so viele Möglichkeiten und Eventualitäten, dass ich zum heutigen Zeitpunkt nicht schreiben kann, wann und wie es weitergeht.

Für mich geht es jetzt erstmal ohne den Blog weiter. Auf Instagram werde ich vermutlich hin und wieder posten, aber mein Fokus liegt nun erstmal auf meiner Ausbildung zum Medienpädagogen und dem, was das Universum für mich außerhalb der digitalen Welt bereithält. Ich werde mein JA zum nein genießen und schauen was die kommenden Wochen und Monate mir bringen.

Und vielleicht werde ich mich hin und wieder auf dem einen oder anderen Blog in Form eines Kommentars blicken lassen, wenn ich gerade am Laptop online bin.

Ich wünsche euch weiterhin viel Freude am bloggen.

Anja

5 Kommentare

  1. Verstehe. Blog kann zum Stressfaktor werden, wenn man zu viel Zeit damit verbringt. So einen Artikel zu schreiben kostet ja auch Zeit und, wenn man Resonanz haben möchte, kann der Zeitaufwand höher sein, als es für einen selbst gut ist. Da braucht es Disziplin (zB eine feste Uhrzeit am Tag und ein Zeitlimit). Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg für dich findest. Vielleicht erzählen die nächsten Rauhnächte ja etwas anderes. Herzliche Grüße von Pettersson

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Pettersson's Schafstall Antwort abbrechen