Es gibt immer einen Grund dankbar zu sein

„Wenn wir am Morgen erwachen, dann wissen wir nicht, was der Tag bringt. Aber eines haben wir schon erreicht, wir sind heute wieder aufgewacht. Mit diesem Geschenk dürfen wir dankbar in den Tag starten.“

Klaus Seibold

Mitten in der Hektik und dem Chaos des Alltags vergessen wir oft, wie gesegnet wir in Wirklichkeit sind. Viel zu oft tragen wir die Brille, die alles um uns herum dunkel erscheinen lässt.  Dabei gibt es immer einen Grund dankbar zu sein.

Bereits am Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen, sich ihren Weg durch Gardinen und Jalousien suchen, können wir mit dem Zauber der Dankbarkeit den Tag beginnen. Denn jeder Tag ist ein Geschenk.

„Anstatt dich zu ärgern, dass du morgens aufstehen musst, lerne, dankbar dafür zu sein, dass du es kannst.“

Unbekannt

Die Magie der Dankbarkeit können wir morgens bewundern, wenn wir dankbar sind für:

• das kuschelige Bett
• die Menschen, die wir lieben
• die Wärme der Wohnung
• den Duft des Kaffees
• das warme Wasser auf unserer Haut
• den Frieden, in dem wir leben können

Wirksamkeit von Dankbarkeit

Viel zu oft konzentrieren wir uns jedoch auf die Probleme in unserem Leben, als bewusst innezuhalten und all die bezaubernden Momente am Tag wahrzunehmen.

Inzwischen beschäftigen sich zahlreiche unterschiedliche Studien mit der Wirksamkeit von Dankbarkeit. So wurde beispielsweise in einer von Prof. Dr. R. Emmson durchgeführten Studie festgestellt, dass Menschen, die Dankbarkeit praktizieren, regelmäßig über eine Reihe von Vorteilen berichten:  

Psychisch:

• stärkeres Immunsystem
• niedrigerer Blutdruck
• besserer Schlaf

Psychologisch:

• mehr Optimismus und Glück
• mehr Freude und Vergnügen
• mehr positive Emotionen

Sozial: 

• großzügiger und mitfühlender
• mehr Vergebung
• fühlen sich weniger einsam und isoliert.

Im Leben nehmen wir vieles als selbstverständlich hin oder wir verweilen im Defizit- Modus und sehen nur, was schiefläuft. Dabei besteht die Kunst, laut Klaus Seibold darin, auch an traurigen Tagen dankbar durchs Leben zu gehen.

Dankbarkeit ermöglich uns die Gegenwart zu feiern. Wenn wir unseren Blickwinkel bewusst auf das positive lenken können wir den Defizit- Modus hinter uns lassen. Wir sehen das was wir haben- nicht das was uns fehlt.

„Ich habe geweint, weil ich keine Schuhe hatte, bis ich auf einen traf, der keine Füße hatte.“

G. Leopardi

Den Blickwinkel ändern

Wie schwer es zuweilen sein kann, den eigenen Blickwinkel zu ändern habe ich selbst erlebt. Es ist ein Weg, den niemand heute begehen und morgen beenden kann.

Ich persönlich wurde mir meines wunderbaren Glücks erst bewusst, nachdem sich ein Tumor in meiner Nasenscheidewand häuslich eingerichtet hatte. Mit Kuscheldecke, Kamin und allem was zum Wohlfühlen dazu gehört. Doch ich wäre nicht ich, wenn mich das beeindruckt hätte. Ich gebe zu, der erste Schock saß tief und traf mich völlig unvorbereitet. Wer hört schon gerne von einem ungebetenem Gast in seinem Körper? Für mich aber war der Tumor kein Fluch. Er war ein Geschenk. Ein Geschenk an mein Leben.

Heute ist für mich nichts mehr selbstverständlich, am allerwenigsten meine Gesundheit. Und wenn ich gegenwärtig auf mein Leben blicke, bin ich dankbar:

• für meine Frau, die mich immer als den Menschen angenommen hat, der ich bin- einen hoffnungslosen Träumer. Sie wird auf Ewig mein Lieblingsmensch sein
• für die Wohnung, in der wir gemeinsam lachen, weinen, lieben und Freunde empfangen können
• für Katharina K.- meine Zuflucht, an dunklen Tagen- auch wenn es sie in meiner Gegenwart nicht mehr gibt, so bin ich doch dankbar für all die Stunden, die ich mit ihr erleben durfte. Für all die Liebe, Wärme und Geborgenheit die sie mir schenkte. Ich bin dankbar, weil sie mich in die Arme schloss, als ich dachte es am wenigsten zu verdienen, aber am meisten brauchte.
• für meine Gesundheit
• für das Leben selbst
• für all die bezaubernden Menschen, die ich meine Freunde nennen darf und die mein Leben begleiten
• für Beate, mit der ich stundenlang spazieren und die Welt vergessen kann. Es gibt Freunde, mit denen sich Zeit zusammen verbringen anfühlt, wie ein Kurzurlaub. Und genau dieses Gefühl erlebe ich bei jedem unserer Treffen. Und kann es ein schöneres Geschenk als Freundschaft geben?
• für all die Tiere, die meinen Weg bisher begleitet haben und weiter begleiten werden
• für all die Bücher, die ich dank all der phantasiereichen Autoren dieser Welt bereits lesen durfte
• für Flohmärkte, auf denen ich stundenlang stöbern und staunen kann
• für die Meinungs- und Informationsfreiheit
• für unser Gesundheitssystem
• für das Leben in einer Demokratie
• für den Kaffee am Morgen
• für all die Konzerte, die ich in meinem Leben besucht habe und die ich weiterhin besuchen werde
• für meinen Mut, als ich 2017 all meine Ängste hinter mir ließ und einen Bungee Sprung aus 100 Metern wagte
• für das Internet
• für mein Smartphone, Tablet und Laptop
• für Amazon- Prime
• für meine Vergangenheit, denn nur durch sie bin ich zu dem Menschen geworden, der ich heute bin
• für meine Begeisterung fürs bouldern
• für meinen Physiotherapeuten, der mich seit über vier Jahren wöchentlich behandelt
• für meine Eltern und meinen Bruder, die mich bedingungslos lieben, auch wenn es sicherlich nicht immer einfach war (aber wer hat schon einfache Eltern 😊und Geschwister?)
• für meine Lieblingstante, die immer und jederzeit für mich da ist
• für das EIAB ( European Institute of applied Buddhism) in Waldbröl – mein Ort zum entspannen, meditieren und abschalten. Ich freue mich auf meinen nächsten Kloster- Besuch im Juni 2022.
• für die mittlerweile vier Treffen mit Herman van Veen nach Konzerten

Ich könnte der Liste noch unzählige Danksagungen hinzufügen, doch für heute möchte ich diesen Text, mit einem Zitat von Berthold Auerbach beenden

„Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.“

Dankbarkeit studien

Hier findest du eine Studie zur Dankbarkeit vom Institut für Psychologie, Institut für Gehirn und Kreativität, Universität von Südkalifornien, Los Angeles, CA, USA.

Und für was bist du dankbar?